„Die Hand denkt und folgt den Gedanken der Materie”

Thomas Doneis, der am ganzen Körper tätowierte Ausnahmekünstler sieht sich selber, wie seine einzigartigen Kunstwerke als Kunstwerk. Mit Hingabe und viel Liebe für Details holt er die Seele aus dem Stein ans Licht und macht Sie für uns zugänglich.

Warum ich Künstler wurde:

„Stein ist die verdichtete Geschichte des Universums“, sagt ein Sprichwort. Dieses Material, das von manchen als uninteressant - da angeblich leblos - empfunden wird, wurde für mich - Thomas Doneis - zum Mittelpunkt meiner beruflichen Existenz und zum attraktivsten Material für mein künstlerisches Schaffen. Ich arbeite an, mit, auf und manchmal auch im Stein - und das praktisch jeden Tag, bis zu 14 Stunden.

Inspiriert von diesen Begegnungen mit dem harten Material entschloss ich mich das Innere sichtbar zu machen. Meine bevorzugten Materialien sind Sandstein, Marmor und Kalksandstein.

Von diesem Material ausgehend, arbeite ich seit einiger Zeit verstärkt mit Formen, die das „Wirkliche“ darstellen und einfach zu deuten sind. Manchmal bekommen sie auch – für den Betrachter unsichtbar – Leuchtdioden in das Steininnere hineingesetzt, die der Skulptur in der Nacht ein geheimnisvolles Aussehen verleihen.

Meine Stärke als Steinkünstler liegt in meiner Begabung, den Stein, der als Bruch-stück zunächst tot zu sein scheint, zum leben zu erwecken. Es gelingt mir immer wieder, dem Unzugänglichen, Ungeformten eine Sprache zu verleihen, durch eine autodidaktische erlebte Fähigkeit und große Sensibilität und meine besondere Liebe zum Material Stein. Es beginnt dann immer ein langsamer intensiver Dialog zwischen dem tonnenschweren Koloss und mir, an dessen Ende eine Skulptur entsteht, die zeitlos und einzigartig ist. Dieses Material und das geschaffene Werk hat der Fähigkeit viele tausende Jahre erhalten bleiben.

Das ist das besondere an dem Material Stein. Stein ist ein massives Material, das einem Künstler viel abverlangt. Der Stein fordert Kraft und Ausdauer, Zeit und Geduld – es ist wirklich harte Arbeit, den Stein in eine Skulptur zu verwandeln. Man muss sich über eine lange Zeit hinweg dem künstlerischen Prozess hingeben und aussetzen. Dies ist grundlegend für künstlerisches Arbeiten.

Stein ist von Eile unbeeindruckt! Diese Erfahrung ist ein kostbares Fundament für meine künstlerische Entwicklung gewesen. Tagelang hört man nur das Klopfen von Hammer und Meißel auf Stein – die Einstimmung auf das Material und die Technik.

Nach jahrelanger Erfahrungssammlung von Stein als Bearbeitungsobjekt, durch viele eigene Studien, Versuche und gelungenen Projekten ist in mir der Wunsch gereift, nicht nur verlängerte Werkbank und ausführendes Organ zu sein, sondern selbstständig intensiv meine Kunst zu präsentieren und zu vermarkten.

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